
Ich sitze am Balkon meines Appartments. Es ist 06:30 und angenehm kühl. Bevor die nächste Hitze und Schwüle über das Burgenland hereinbrechen, ein paar Empfehlungen zur Problematik:
Wie kann ich Hitze am besten überstehen?
Die gute Vorbereitung beginnt bereits nachts: Denn in drückend heißen Schlafräumen wollen Morpheus Arme einfach nicht kommen. Und dem, der schlecht schläft, droht eher ein Kreislaufproblem. Unumgänglich ist daher, eine gute Taktik beim Lüften zu entwickeln. Während des geschäftigen Tages, der im Hochsommer ohnehin nicht zu geschäftig sein sollte, bleiben die Fenster geschlossen. Gelüftet wird abends, nachts und morgens. Zu vermeiden ist der direkte Luftzug. Eine Erkältung bzw. die vielzitierte Sommergrippe können die Folge sein. Irritierte Schleimhäute und ein steifer Nacken sind gleichsam unangenehme Gesellen.
Nackt zu schlafen ist das Liebkind vieler Menschen. Prinzipiell soll sich natürlich jeder betten, wie er am besten liegt und schläft. Ein Schnippchen schlägt uns allerdings unser Temperaturregelsystem im Körper. Während bestimmter Phasen im Schlaf, den sog. REM-Phasen, steuert dies unseren Temperaturhaushalt nämlich nicht wie üblich. Das bedeutet, dass wir auch nicht automatisch die Bettdecke heranziehen wie sonst, wenn uns zu kalt ist. Ein Auskühlen unseres Körpers und damit verstopfte Nase und was Erkältungen sonst noch so auf Lager haben, sind zu erwarten.
Anzuraten ist daher ein leichtes Schlafgewand aus Baumwolle oder Seide, das den nachts abgegebenen Schweiss gut aufsaugt und damit gleichzeitig unseren Körper kühlt. Auch aus hygienischem Standpunkt eine Überlegung wert. Und die Bettwäsche muss dann nicht jeden zweiten Tag gewechselt werden, ein Bonus für Umwelt und Zeit.
Bettdecke überflüssig?
Dicke Bettdecken haben im Sommer Pause. Denn für das automatische Wegstrampeln der Decke, wenn uns zu heiß ist, gilt das Selbige wie oben erzählt.
Leichte Decken, am besten nur ein Leintuch oder Gleichwertiges sind erste Empfehlung. Zu starkes Einhüllen in bauschiges Gefieder schadet uns auch deshalb, weil wir mit dem starken Schwitzen vermehrt Mineralstoffe verlieren, die es im Sommer ohnehin ausreichend zu ergänzen gilt. Mineralwasser, Elektrolytgetränke und frisch gekochte Rindssuppe sind beispielsweise gute Lieferanten.
Darf ich was Kaltes zum Trinken….?
…fragen die Kinder oft. Hierbei schauen wir auf die Südländer, die warm essen und trinken, um der größten Hitze gut anzukommen. Kalte Getränke muss der Körper erst auf Temperatur bringen, was ihm viel Energieaufwand kostet. Meist schwitzen wir daher nach einem eiskalten Getränk noch mehr. Kühle statt kalte Getränke, warmes statt kaltes Essen, so man es dem Stoffwechsel auch gleich noch recht machen möchte.
Lieber lau als kalt, gilt im Übrigen auch für die Dusche. Wer vor dem Niederbetten noch ein paar Minuten in eine lauwarme oder leicht kühle Dusche investiert, wird merklich besser schlafen.
Nun steht der geruhsamen Erholung hoffentlich nichts mehr im Wege. Allerdings, der stärkste Wecker ist, neben dem ersten Sonnenstrahl beim offenen Fenster, der Harndrang. Klar, es ist unumgänglich, nein, sogar lebensnotwendig, ausreichend viel, und das sind bei einem gesunden Erwachsenen im Durchschnitt 2-3 Liter, zu trinken. Wer körperlich schwer arbeitet und eine starke Schweißproduktion hat, hat noch einen viel höheren Bedarf an Flüssigkeit. Doch – zurück zum Wecker in Form von Harndrang: trinken Sie tagsüber reichlich, und reduzieren Sie gegen Abend die Flüssigkeitsmenge.
Wenn wir morgens erwachen, darf es gleich ein Schluck Wasser sein, noch bevor wir aufstehen. Dies sollte auch nicht abrupt passieren, sondern langsam aufsetzen, dann die Beine aus dem Bett und ein paar mal Armekreisen später langsam aufstehen. Wer jetzt für die nächste angenehme Nachtruhe vorsorgen möchte, hält den Schlafraum dicht und dunkel. Rollläden, Jalousien und Vorhänge sollten tagsüber geschlossen bleiben.
Schatten und Sonnenschutz
Schattige Plätzchen so oft wie möglich aufzusuchen, ist auch während des Tagesablaufs die oberste Devise. Wer in der Sonne weilen muss, ist mit einem Hut oder einer Kappe geschützt gegen einen Sonnenstich. Kleinkinder sollten an sonnigen Tagen nur mit Kopfbedeckung unterwegs sein. Ein guter Sonnenschutz bewahrt uns vor Sonnenbrand und eine lange luftige Kleidung ist bei extremer Sonne meist angenehmer als die pralle Sonne direkt auf der Haut.
Nicht vergessen: auch im Schatten ist die UV-Strahlung zu 50% vorhanden. Schützen und Kühlen ist also angesagt.
Kühlend auf den Körper wirken aus ernährungstechnischer Sicht z.B. Gurken und Joghurt. Leichte Speisen wie Salate, Obst und Gemüse sind reichhaltigen Mahlzeiten vorzuziehen. Sie sind leichter verdaulich und strengen unseren Organismus nicht zusätzlich an wie Pommes, Steak und Schnitzel.
Wer sich ein Nickerchen gönnen kann oder wem der Chef an den heißesten Tagen des Jahres zumindest ein paar Minuten Erholung zwischendurch zugesteht, um die Beine hochzulagern und sich frisch zu machen, sollte dies dankend annehmen. Der von Hitze beanspruchte Körper guttiert kleine Auszeiten mit besserer Konzentration und Leistungsfähigkeit. Als Schnellvariante für Berufe, wo dies nicht möglich ist, lohnt es sich, 30 sec. die Innenflächen der Handgelenke unter kaltes Wasser zu halten. Dies erfrischt und belebt fast wie ein Mittagsschläfchen.
Anstrengende körperliche Tätigkeiten und Sport sollten während der heißen Tage schon früh morgens erledigt oder in die Abendstunden verlegt werden, wo es merklich kühler ist.
Statt eine Runde zu laufen, hüpf ich jetzt in den See und schwimm ein paar Runden. Vielleicht eine Idee nach der Arbeit auch für den ein oder anderen Leser?
P.S. Mein Lieblingsgetränk in diesem Sommer ist übrigens Zitronenwasser mit Pfefferminze! Einfach eine Karaffe Wasser mit ein paar Scheiben Zitrone und einigen frischen Blättern Pfefferminze bestücken. Ein paar Eiswürfel machen das Getränk zur perfekten Erfrischung und lassen einen Hauch von Hugo verspüren. Cheers!