Ringelblume

Ringelblume Calendula Heilpflanze

Calendula officinalis

Beschreibung der Pflanze Namensgebung

Beim Spaziergang durch den Garten habe ich heute noch das ein oder andere gelb-orange Leuchten meiner Ringelblumen entdecken können. Bevor ihre Saison im Garten zu Ende geht, möchte ich diese wertvolle Heilpflanze aus der Familie der Korbblütler für Sie genau betrachten und Ihnen meine Tipps rund um ihr Wirken weitergeben.

Die deutsche Bezeichnung Ringelblume weist auf die eingerollten, ringförmigen Früchte der Pflanze hin. Der wissenschaftliche Gattungsname Calendula steht für die unermüdliche Blühfreude dieser Heilpflanze über Monate hinweg, immer wieder bis zum Monatsersten, auf Latein als calendae, deutsch Kalenden bezeichnet, deshalb der Name Calendula. Die Ringelblume verwöhnt uns tatsächlich den ganzen Sommer hindurch mit ihren Blüten und gilt deshalb auch als Symbol für die Unvergänglichkeit. Eine langlebige Genossin der Pflanzenheilkunde.

Ringelblume
© Sebastian Frey

 

Verwendeter Pflanzenteil

Als Arzneitee werden flos calendulae, die Blüten der Ringelblume verwendet. Für die Teezubereitung werden aber meist nicht die ganzen Blütenstände eingesetzt, sondern nur die gelb-orangen Zungenblüten, das sind die äußeren Blüten des Blütenkörbchens, mit ihrer typisch dreizähnigen Spitze. Bei genauem Hinschauen findet man im Tee oft auch ein paar Röhrenblüten. Sie stören nicht. Der Blütenboden und die grünen Hüllkelchblätter sollten bei der Ernte jedoch entfernt werden.

Ringelblumentee Zubereitung

Für eine Tasse: 2 bis 3 Teelöffel (oder 1-3 g) Ringelblumenblüten mit kochendem Wasser übergießen, unter gelegentlichem Umrühren 5 bis 10 min. ziehen lassen und schließlich abseihen.

Inhaltsstoffe

  • Flavonoide
  • ätherisches Öl
  • Saponine
  • Triterpene
  • Carotinoide wie Lutein und Zeaxanthin
  • u.a.

Wirkung der Ringelblume

Die Ringelblume wirkt antimikrobiell, pilz- und virushemmend, bekämpft Entzündungsprozesse und fördert wissenschaftlich belegt die Wundheilung. Sie erreicht einen rascheren Wundverschluss u.a. durch eine Stimulierung der Zellneubildung, Förderung der Wundgranulation.

Einsatzmöglichkeiten

Das Zusammenspiel der entzündungshemmenden Eigenschaften mit der antibakteriellen Wirksamkeit nützt man bei:

  • Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
  • Hautentzündungen, Sonnenbrand
  • Unterstützend zur Heilung von Wunden auch mit schlechter Heilungstendenz wie z.B. Venöse Beinulzera (Unterschenkelgeschwür), Riß- und Quetschwunden, Verbrennungen Grad 1-3
  • Narbenpflege

Art der Anwendung und Dosierung

Zur äußerlichen Anwendung eignet sich die Ringelblumensalbe. Sie ist die natürliche Heilsalbe schlechthin. Aufgrund ihrer wundheilungsfördernden Wirkung ist der Übergang zur Narbensalbe fließend. Im Unterschied zu anderen Narbenpflegeprodukten kann sie auch zu diesem Zweck etwa nach Operationen bereits vor dem vollständigen Abheilen der Wunde 2 bis 3 mal täglich eingesetzt werden.

Nach vollständigem Wundverschluss soll die Ringelblumensalbe dann nicht nur aufgetragen, sondern auch sanft in die Narbe einmassiert werden, sodass sich das Narbengewebe leicht bewegt. Diese Vorgehensweise fördert die Durchblutung, erzielt ein besseres Ergebnis und ein schöneres Narbenbild.

Alternativ zur Ringelblumensalbe kann man zur äußerlichen Wundbehandlung auch Mullkompressen oder ähnliche sterile Wundauflagen mit dem Tee durchtränken und auf die Wunde legen. Diese Umschläge sollte man mehrmals täglich wechseln. Auch alkoholische Auszüge wie die Ringelblumentinktur aus der Apotheke beeinflussen die Wundheilung positiv.

In der Homöopathie wird aus dem frischen blühenden Kraut eine Urtinktur hergestellt. Verdünnen Sie zur äußerlichen Anwendung 1 TL der Urtinktur auf ein halbes Glas warmes (abgekochtes) Wasser oder physiologische Kochsalzlösung.

Mit Hilfe von Ringelblumengel lassen sich kleine Brandwunden ersten und zweiten Grades nach erfolgter Kühlung gut versorgen.

Zum Spülen und Gurgeln wird nach erfolgter Teezubereitung der noch warme Aufguss herangezogen. Dazu am besten nach den Mahlzeiten mit 1 EL warmen Tee 1 min. lang intensiv spülen oder gurgeln und anschließend ausspucken. Sie sollten nicht mit Wasser nachspülen, damit die Ringelblume gut auf die Schleimhaut einwirken kann.

Vorsicht

Allergische Reaktionen sind möglich (z.B. bei bekannter Allergie gegen Pflanzen aus der Familie der Korbblütengewächse). Eine Kontaktdermatitis (Hautausschlag) kann vermehrt bei Zubereitungen auftreten, wenn der grüne Hüllkelch mit verarbeitet wurde (bzw. das ganze Blütenkörbchen). Bitte keine Anwendung bei Allergikern und Atopikern (Menschen mit ungewöhnlicher Bereitschaft, auf Umwelteinflüsse allergisch zu reagieren).

Kochzeit – essbare Ringelblume?

Essbare Blüten sind mittlerweile ein fixer Bestandteil der modernen Küche. So können Sie auch mit den frischen gelb-orangen Tönen der Ringelblumenblüten einen Farbtupfen in verschiedene Teemischungen zaubern und optischen Schwung in so manches Gericht bringen. Die Blüten werden beispielsweise gerne in Blatt- und Wildkräutersalate gemischt, aber es gibt auch Rezepte für Suppen, Kuchen und Brotaufstriche.

Früher wurde mit den gelb-orangen Blüten oft in der Küche getrickst: die getrockneten Blüten wurden unter den teuren und für viele unerschwinglichen Safran geschummelt und das kostbare Gewürz damit gestreckt. Ein erfahrener Koch hat den Schwindel natürlich sofort bemerkt.